Trinkt man gerne Wein, so kommt mit der Zeit eine ganze Menge verschiedener Weine zusammen: Weine, die sich in der Rebsorte, der Herkunft, der Art der Erzeugung (des „Ausbaus“) unterscheiden. Kann, oder möchte man sich nicht die geschmacklichen Eindrücke aller Weine merken, sieht man die Notwendigkeit, das in geeigneter Weise festzuhalten.
Dazu dient eine Degustationsnotiz.
Wozu die „Noten“?
Ebenso liegt es nahe, die gewonnenen Eindrücke zu vergleichen.
- War dieser Riesling genau so gut, wie der von letzter Woche?
- Der Wein hat x Euro gekostet, genau so viel wie der Wein gestern. Welcher hat mir besser geschmeckt?
Es gibt viele solcher Fragen, bei der Beantwortung helfen Degustationsnotizen und die Bewertung.
Außerdem gibt es eine ganze Reihe an Weinliteratur, in der professionelle Verkoster ihre Meinung über bestimmte Weine kund tun. Auch die Profis bedienen sich Benotungen, um ihre Einschätzung des besprochenen Weines zusammen zu fassen.
Allerdings ist es nicht immer einfach, die Bewertungen und Benotungen von jedem Verkoster nachzuvollziehen.
Sehr wohl nachvollziehen kann man aber seine eigenen Empfindungen.
Eine Beschreibung, wie man eine Degustation vornimmt, wie man den verkosteten Wein beschreibt und wie man versuchen kann, zu einer Punktzahl zu gelangen, findet sich in dem Beitrag „Weinverkostung – ein ernsthaftes Vergnügen„.
Bewertungsschemata
In Deutschland spielen im wesentlichen zwei verschiedene Ansätze der Bewertung eine Rolle:
- Ein 20 Punkte-System
Bei diesem System geht man davon aus, dass ein zumindest fehlerfreier Wein 10 Punkte erreicht. Schließlich werden Punkte für die Farbe, den Geruch, den Geschmack und den Abgang vergeben. Die Systematik des Bewertungsschemas in der 20er Skalierung können Sie hier ansehen. - 100-Punkte-Systeme
Eine wichtige Rolle spielen zwei leicht unterschiedliche 100-Punkte Systeme:
a) Zum einen das System, des amerikanischen Weinjournalisten Parker. Dieses System orientiert sich an der Vergabepraxis amerikanischer Schulnoten und ist in der Welt des Weines sehr weit verbreitet.
Nicht zuletzt Beurteilungen grosser Bordeaux-Weine werden i.d.R. in diesem System angegeben.
b) Ein 100-Punkte-System, wie es auf diesen Seiten beschrieben wurde. Die Einteilung dieses Beurteilungsschemas können Sie hier ansehen.
Autor: Martin H. Geiger
Dieser Beitrag stammt von meinem Freund Martin H. Geiger, der im Herbst 2009 leider viel zu früh verstorben ist. Martin veröffentlichte auf seiner Webseite viele interessante Beiträgen zu den Themen Wein und Gastronomie. Um die zeitlosen Beiträge zu erhalten, wurden sie von mir hierher umgezogen und wo nötig – ich hoffe ganz im Sinne von Martin – überarbeitet.