Vertraulichkeit der E-Mail-Kommunikation
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Auch ich biete Maildienste für meine Kunden an. Ein eigener Mailserver (Serverstandort Nürnberg) versendet und empfängt E-Mails, E-Mail-Postfächer können per Pop oder Imap abgerufen, über ein Webinterface (von uns oder dem Kunden selbst) bequem und komfortabel eingerichtet werden und unseren Kunden steht ein Webinterface zur Verfügung, wenn E-Mails auch mal unterwegs gelesen oder geschrieben werden sollen.

Da stellt sich die Frage (die sich hoffentlich auch immer mehr Nutzer stellen):
Wie halten wir es mit dem Datenschutz und vor allem auch mit dem Schutz der Persönlichkeitsrechte, dem Schutz vertraulicher Informationen und der Privatsphäre unserer Nutzer? Ich will mich an dieser Stelle als Kleinstbetrieb nicht hinter irgendwelchen formellen Datenschutzquatsch, einen Datenschutzbeauftragten, gesetzliche Anforderungen blabla usw. verstecken, sondern stattdessen mitteilen:

Gentlemen do not read each other’s mail.

Dieses Zitat wird Henry L. Stimson, dem amerikanischen Außenminister ab 1929 unter Präsident Herbert Hoover (Quelle: http://usaerklaert.wordpress.com) zugeschrieben und es bringt vortrefflich auf den Punkt wie ich die Sache handhabe. Denn dass ich – wie alle Serveradministratoren „root“ alles kann – auch (unverschlüsselten) Mails auf dem Server lesen – das sollte Ihnen einfach auch klar sein. Außer mir selbst hat noch ein zweiter Mensch Zugriff auf alle Daten auf dem Server. Es handelt sich um einen mir seit vielen Jahren bekannten, sehr fähigen, zuverlässigen und netten Linux-Spezialisten, dessen Name ich Kunden auf Anfrage gerne mitteile. Natürlich erfolgt der Zugriff auf die Serverdaten und die Übertragung der Daten über das Internet (z. B. zum Zwecke der Datensicherung) gemäß den aktuellen technischen Möglichkeiten ausschließlich verschlüsselt.

Außerdem verweise ich an dieser Stelle darauf, dass Mailprovider mit mehr als 100.000 Mailkonten gesetzlich verpflichtet sind eine technische Schnittstelle für Ermittlungsbehörden zum Zugriff auf deren Mailpostfächer einzurichten. Was soll ich dazu sagen – ich habe nicht so viele Konten und auch keine solche Schnittstelle bereit gestellt. Bisher wurde auch noch kein Zugriff auf Mailkonten meiner Kunden von Ermittlungsbehörden angefragt.

Für Obiges stehe ich, persönlich!
Mit dem Ehrenwort eines redlichen Kaufmanns.

Ralph Lindner

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